DIY: Dye Kerzen

Kaum ein Social Media Account bleibt gerade verschont davon – ist ja auch `ne prima Bastelei. Angesteckt hat mich das Team von alles-für-selbermacher.de mit ihrem Instagram Tutorial. Nebenbei bemerkt: Die Mädels sind einfach großartig! Und schwups ist das DYE Kerzen Projekt auch in unsere heimische Küche eingezogen. Schnell gemacht (ca. 30 min), ein riesen Spaß und unheimlich effektvoll – alles was ihr dazu braucht:

  • weißen Kerzen
  • Farbpigmente für Kerzen, Seifen etc.
  • Kerzenreste oder Kerzenwaschs-Pastillen
  • Gläser, die im HItzebad erwärmt werden können
  • Topf und Herd

Das Prozedere ist wirklich easy. Erst werden die Wachspigemente / -reste in den Gläsern bei mittlerer Hitze zum Schmelzen gebracht – dauert einen Moment, mit Kids ein kleines Geduldsspiel ;-).

Dann gehts aber ganz fix.

Ist der Wachs geschmolzen können die Farbpigmente untergerührt werden. Natürlich geht auch die Variante mit geschmolzenen, farbigen Kerzenresten prima.

Die Kerzen, die gefärbt werden sollen, können jetzt in die Farbbäder eingetaucht werden. Ein wenig drehen, oder auch vorsichtig das Glas schwenken – Vorsicht: ist vermutlich sehr warm, also lieber mit Kochhandschuhe anfassen!
Während des Färbens muss die Temperatur dann übrigens beibehalten werden, da das Wachs sonst ganz schnell wieder abkühlt und fest wird.

Schöne Effekte ergeben sich vor allem, wenn man die Kerzen nacheinander – mit kurzzeitigem Trockenenlassen zwischendurch – in unterschiedliche Farbäder taucht.

Eine schlichtere, aber ebenso schöne Variante in gedeckteren Tönen findet man z.B. auch im mummymag. Auf Youtube finden sich weitere tolle Videoanleitungen, z.B. auch mit der Version marmorierter Kerzen.

Also wie ihr seht – alles kein Hexenwerk und gerade mit Kids eine sehr unterhaltsame Angelegeheit. Hier nochmal die BItte, sollten die Kids mithelfen, bitte darauf achten, dass sie möglichst nicht mit den heißen Utensilien direkt in Verbindung kommen.

Viel Spaß beim Experimentieren!

DIY: Naturkosmetik-Körperbutter

Ich bin den Verpackungsmüll bei Kosmetika leid, und auch die Inhaltsstoffe bereiten mir manchmal Kopfzerbrechen. Deshalb hab ich mich gefragt, welche Alternativen sich vielleicht selbst herstellen lassen.

Vorangehend habe ich schon von meinem Badekugeln-DIY berichtet. Hier noch eine weitere Option: Körperbutter, auch wieder ein prima Geschenk-Tipp – weihnachtet ja schließlich bald wieder.

Auch für das Körperbutter-DIY habe ich mir beim ersten Versuch das Starter-KIt von Coscoon bei makery.de bestellt (selbsgekauft) – und finde es prima.

Die Herstellung benötigt etwas mehr Zeit und Geduld als die Badekugeln, aber es lohnt sich.

In der Box enthalten waren:

  • Bio-Sheabutter
  • Bio-Aprikosenkernöl
  • Bio-Maisstärke
  • Ätherische Öle Mandarine, Bergamotte und Lemongrass
  • 2 Tiegel und dazugehörige Etiketten
  • Anleitung
  • Spatel und Hygiene-Handschuhe
  • Becherglas 400ml

Die Schritte sind prinzipiell einfach. Einerseits die Sheabutter behutsam im Wasserbad schmelzen bis nur noch kleine Stücke übrig sind, dann aus dem Wasserbad nehmen, kurz verühren und etwas abkühlen lassen. Dann ca. 5 min gut umrühren (es wird ein Handmixer empfohlen), ich habe eine Gabel genommen. Dann wieder abkühlen lassen – und das Ganze ein paar Mal wiederholen, bis sich eine weiße, etwas sahnesteife Creme ergibt.

Andererseits die Öle sowie die Maisstärke in einem separaten Glas gut vermischen. Wenn die Sheabutter abgekühlt und cremig-steif gerührt ist, dann die Öl-Maisstärke-Mischung darin kräftig unterrühren. Das Volumen der Butter verdoppelt sich in etwa. Die Masse kann jetzt in die Gläser abgefüllt werden (ich habe dafür alte Marmeladengläser / Gläser für Brotaufstrich genommen) und fertig ist der ganze Spaß.

Auch hier kann man vermutlich wieder gut mit den Duftrichtungen experimentieren – für eine femine Note vielleicht Zitrusfrüchte oder Lavendel als Creme zum Relaxen.

Einfach Ausprobieren und gerne eure Erfahrungen hier teilen.

#cowork2019 – Ein Konferenzrückblick

Gestern ging die diesjährige deutschsprachige Coworking-Konferenz, die #cowork2019 in Mannheim zu Ende – schon jetzt eines meiner persönlichen Highlights des Jahres.

Rund 160 Konferenzteilnehmer*innen können auf drei energie- und themengeladene Konferenztage rund um Coworking sowie flexible und kollaborative Arbeitswelten zurückblicken. Inspirationsquelle und Veranstaltungsorte waren das C-Hub in Mannheim sowie die breidenbach studios in Heidelberg, beliebte Coworking-Hotspots der Metropolregion Rhein-Neckar. An dieser Stelle ein Dank an das Orga-Team für seine beeindruckende Arbeit.

Markus Albers | #cowork2019

Keynote-Speaker Markus Albers (Rethink) eröffnete die Konferenz mit einem ganz persönlichen Blick auf die Chancen und Herausforderungen einer flexiblen Arbeitskultur als Führungskraft oder Mitarbeiter*in. Der Grundgedanke einer besseren Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben, z.B. Im Familienalltag steht hier dem Ergebnis gegenüber zwar nicht konsequent im Büro aber dennoch immer erreichbar zu sein zu wollen – eine Freifahrtskarte ins Burn Out?

Anja C. Wagner | #cowork2019

Anja C. Wagner, ebenfalls Keynote-Speakerin des Abends, hinterfragt wiederum kritisch, ob die deutsche Volkswirtschaft in ihrer gegenwärtigen Verfassung überhaupt zukunftsfähig ist. Lediglich 35% der Arbeitnehmer*innen deutschlandweit sind noch in festen Arbeitsverhältnissen beschäftigt. In Coworking Spaces sieht sie die Chance, digitale Kompetenzen zu vermitteln und Arbeitnehmer zu befähigen, eigene Unternehmen zu gründen. Nur so kann sich Deutschland für die Zukunft rüsten.

Hier schloss sich auch die nachfolgende Podiumsdiskussion an, und fokussierte die Frage, ob Startups von Coworking Spaces profitieren können. Zwar gewichteten die Podiumsmitglieder Silke Roggermann (Super7000), Frank Zumbruch (Startup Mannheim), Andrea Kranzer (Business Angel) und Matthias Burgbacher (PLAN KOOPERATIV) die Relevanz von Startups für die jeweils eigenen Arbeitsfelder sehr unterschiedlich, doch die Erfahrung, dass Coworking Spaces nicht nur für Startups ein elementarer Beitrag zum Unternehmenserfolg sein können, wurde einstimmig geteilt.

Carsten Foertsch | #cowork2019

Untermalung dieser Annahme und gleichzeitig unterhaltsamer Abschluss des Abends war das von Carsten Foertsch präsentierte, aktuelle Global Coworking Survey. Warum Coworker Coworking Spaces besuchen, beantworteten die Befragten u.a. mit ihrer Suche nach Interaktion und Vernetzung und produktiveren Arbeitstagen.

barcamp | #cowork2019

Tag 2 der Konferenz widmete sich dem alljährlichen barcamp – eine großartige Chance für die Teilnehmer*innen, Themen aktiv mitzugestalten, in den direkten Austausch zu treten und Fragen an die Experten zu richten. Im Mittelpunkt standen in diesem Jahr Sessions rund um die landesweite Vernetzung bestehender Coworking Spaces, die Sonderheiten von Coworking-Konzepten im ländlichen Raum und wiederkehrend, die Frage nach den Tools, Ausstattungen und Konzepten erfolgreicher Coworking-Spaces.

SAP APP Haus -Workshop: Storytelling | #cowork2019

Das Team des SAP APP Hauses Heidelberg bot am letzten Konferenztag die Möglichkeit, einige der von ihnen entwickelten Kreativtools auf insbesondere letztere Fragestellung anzuwenden und auszuprobieren. Danke an das Tema “Hubert”. Ihr wart großartig und der Testlauf mit euch eine Freude!
Wer einen Selbstversuch starten möchte. Die vorgestellten Tools wie z.B. Scenes, mit dem sich in wenigen Schritten ein kreatives Storytelling visualisieren lässt, steht kostenlos zum Download zur Verfügung.

Die Loslösung vom unternehmerischen oder heimischen Schreibtisch und tägich-grüßt-das-Murmeltier-nine-to-5-Bürotagen ist eine Bewegung, die bereits seit einigen Jahren nicht nur in Deutschland Arbeitnehmer und -geber umdenken lässt. Die deutsche Coworking-Bewegung, allen voran die German Coworking Federation als auch Coworking-Pioniere wie das St. Oberholz (Berlin), das betahaus (Berlin), das super700 (Düsseldorf) oder das coworking0711 (Stuttgart) u.v.m. leisten hier wertvolle und unermüdliche Arbeit NewWork-Ansätze zu etablieren und professionalisieren.

Erfolge zeigen sich vielseitig und nachhaltig, wie z.B. im kürzlich eröffneten Blok O (Frankfurt Oder), das erfolgreich den Unternehmenssitz der lokalen Spardabank mit einer offenen Coworking-Fläche kombiniert. Es ist das erste Projekt dieser Art- und zweifellos zukunftsweisend. Beispielhaft für das Umdenken innerhalb eines Unternehmens ist auch der von Siemens eigens für seine Mitarbeiter und Geschäftspartner eröffnete Coworking-Standort in München.

Das Verständnis von Coworking ist und bleibt nicht nur unter den Konferenzteilnehmern eine wiederkehrende und kontrovers diskutierte Frage – eine Stärke, wie ich finde. Die Heterogenität der Antworten darauf spiegelt die ebenso einzigartige Heterogenität der deutschen Coworking-Szene wider. Für mich birgt sie eines der größten Potenziale, im Gespräch zu bleiben, ihre Philosophie voran zu treiben und entlang des Coworking Manifests Begriffe wie Kreativität, Empowement, Kollaboration, Vernetzung, Wertschöpfung und Achtsamkeit beispielhaft mit Leben zu füllen. Ganz in diesem Sinne gehts morgen vom home office wieder in einen Coworking space, ein persönliches Mitbringsel der Konferenz: Das Team von Cowomen hat ihr großartiges Konzept ebenfalls auf der #cowork2019 vorgestellt. Ich bin neugierig geworden und gespannt darauf es auszuprobieren!

 

Ich ziehe meinen Hut, Herr Nachbar!

Neulich, mitten im Großstadtdschungel, vor unserem Wohnzimmerfenster, da hat sich, fast unbemerkt, ganz im Kleinen ein großes Zeugnis von Zivilcourage ereignet.
Was war passiert?

Es war schon spät. Die Laterne vor dem Fenster leuchtete majestätisch auf die einladende Sitzbank. Am Tage ein beliebter Sonnen- und Sammelplatz für Spaziergänger, Familien, Senioren, Verliebte oder Streitende. Nachts nicht selten Ankerpunkt für verloren wirkende Seelen. Auch an diesem Abend schien es wie oft zu sein. Während allmählich die Lichter in den Fenstern drumherum erloschen, ertönte von draußen ein erbittertes Geschrei. Fluchen, Beschimpfungen, Tränen, dann wieder Geschrei – diesmal ein junge Frau. Was sie so verzweifeln lässt, ist in ihrer Aufregungen kaum zu verstehen.

Oder will ich es gar nicht verstehen? Ich bin genervt von dem Krach. Schnell tendiere ich innerlich dazu ebenfalls zu fluchen. Immerhin ist es doch schon spät. Was soll dieser Lärm? Kann diese Frau nicht woanders hingehen? Es hat starke Nerven gekostet, dass Kind zum Schlafen zu bringen. Eine weitere Nachtschicht muss wirklich nicht sein.

Was sich dann ereignet, hat mich wahnsinnig berührt: ein Nachbar aus dem Nebenhaus nähert sich der Bank. Tagsüber ist sein Markenzeichen meist ein auffälliger, brauner Hut. Ohne Vorbehalte spricht er die junge Frau an. Es scheint sich an anregendes Gespräch zu ergeben. Wie ich später erfahre, verzweifelt die junge Frau an einem Kampf mit Behörden. Sie braucht Hilfe, da sie ein krankes Familienmitglied pflegt. Wer kennt diese Situation nicht: Behördengänge, zumal in der Großstadt können Einen schnell an den Rande des Wahnsinns bringen.

Das Gespräch der Beiden scheint die junge Frau zu beruhigen. Freundschaftlich verabschiedet man sich. Herzhaftes Weinen bricht aus der Frau heraus. Der erste Schritt zu neuem Mut. Sie kommt wieder zu sich und geht nach Hause. Als sie Tage später an mir vorbeiläuft sind ihre Probleme vermutlich noch immer nicht gelöst. Aber, sie wirkt gefasst – weit entfernt von der scheinbar verrückten Person von neulich Nacht.

Ich ziehe meinen Hut Herr Nachbar! Dieser kleine Schritt ist für mich ein herzerwärmendes Beispiel von Achtsamkeit und Zivilcourage. Nicht nur für diese junge Frau war es eine große Geste – für mich folgt daraus eine Notiz an mich selbst: Vorurteile überdenken! Nicht den Mensch hinter einem Ereignis aus den Augen verlieren. Kurz innehalten bevor man sein Urteil fällt.

Danke für diese Erinnerung.

yet another blog

Aside

Es ist Herbst 2018 – die beste Zeit um zu Lesen, und auch zu Schreiben. Dies ist mein allererster Eintrag. Geschrieben habe ich schon oft, auch öffentlich – meist aber anonym (als Kommunikationsexpertin ist das Teil meines Berufs) – aber eben noch nie privat im world wide web.

Braucht die Welt noch einen weiteren Blog? Vermutlich nicht, denn es gibt bereits unzählige, hervorragend geschriebene Beiträge im Netz. Eine meiner Leidenschaften ist es Menschen und Projekte miteinander zu verknüpfen. Die Idee hier ist es also, Gelesenes und eigene Gedanken dazu mit euch zu teilen.

Möglicherweise findet ihr in diesen Beiträgen Anregungen und Motivation für euren eigenen Weg, begonnene oder neue Herausforderungen. Nicht vergessen: “Happiness is a choice you make”

Ihr habt die Wahl.